derAmrumer hat geschrieben: ↑28. Dez 2018, 16:50
Hallo Feststoffheizer,
Glanzruß an den Wärmetauschern bedeutet, dass die Rauchgase beim Durchströmen der Wärmetauscher an den „kalten“ Tauscherwänden kondensieren (sonst würde kein Glanzruß entstehen) und/oder sich Teerablagerungen durch Verbrennung unter Sauerstoffmangel bilden.
Entweder ist
1. die Wassertemperatur im Ofen zu kalt oder
2. die Verbrennung findet unter Sauerstoffmangel statt, es strömt also nicht genug Luftsauerstoff durch den Ofen.
Betrachten wir beide Fälle:
1. Wassertemperatur im Ofen zu kalt
Die Rücklaufanhebung zeigt falsche Werte an, die Temperatur des rücklaufenden Wassers zum Walltherm ist zu gering.
siehe die Fragen von Freeliner
Die Anheizklappe wird zu früh geschlossen, die Wassertemperatur im Ofen ist noch nicht über 60°C angestiegen. Immer erst die Anheizklappe schließen, wenn die Ofentemperatur bereits 60°C+ erreicht hat.
Ich schließe die Klappe erst nach dem 400°C erreicht worden sind. Da die Temperatur immer sehr stark abfällt mach ich das mehrmals.
2. Sauerstoffmangel
Ich habe bereits einen Laubbläser am Walli angeschlossen das hat erstaunlich wenig am Flammenbild verändert, eigentlich nichts. Anschließend bin ich aufs Dach und habe den Laubbläser dort ebenfalls am Schornstein angeschlossen das hat auch nichts gebracht???
Es gibt immer verschiedene Gründe für Sauerstoffmangel:
- Der Widerstand der Sauerstoffzufuhr ist so groß (engen Zuleitungen, lange Zuleitungen), dass der Schornsteinzug nicht ausreicht, um ausreichend Luft zum Ofen zu führen. Auch bei der Luftzufuhr aus dem Raum kann dieses der Fall sein, wenn nicht ausreichend Luft von außen nachströmen kann (immerhin werden 50m³ Verbrennungsluft pro Stunde gebraucht).
- Der Schornstein zieht Nebenluft aus den Revisionsöffnungen (Reinigungsöffnung im Keller und Revisionsöffnung im Dachboden)
Klebe ich gleich mal ab.
- Es gibt einen Gegendruck durch Lüftungsanlagen (auch geringe Luftströme reichen da aus).
Lüftungsanlage mach ich aus. (Ist eigentlich nur im Keller)
- Es wurde ein LAS Schornstein verbaut, über den sich ein Gegenzug aufbaut.
Es wurde kein LAS Schornstein verbaut. Es wurde in einen bestehenden Schornstein ein mit Steinwolle isoliertes Edelstahlrohr eingesetz.
- Die Isolierung des Schornsteins ist fehlerhaft oder sogar feucht, der Schornstein bleibt kalt und kann keinen Zug ausbilden.
Das kann sein und wäre extrem ungünstig. Das zu prüfen ist wahrscheinlich schwierig.
Ich würde vorschlagen, folgendes zu versuchen:
- Abdichten der Schornstein- Revisionsöffnungen im Keller und Dachboden mit Tape.
Mach ich.
- Erhöhung der Rücklauf Temperatur zum Ofen auf „wirkliche“ 65-70°C. Welche Ofentemperatur zeigt die Regelung bei Pumpenstart dann an?
Habe gerade auf 70°C umgestellt. Vorher waren es 65°C
- Reinigen der Wärmetauscher (mit dem Metallschaber von Wallnhöfer), Entfernen der Glanzrußbeläge, um den Widerstand im Ofen zu minimieren. Die Drahtbürste reicht da nicht aus.
Ich reinige den Tauscher mit einer Konstruktion aus Drahtbürste+Kardangelenk+Akkuschrauber der WT ist danach sauber.
- Anheizklappe erst bei 300- 350°C Abgastemperatur und 60°C Ofentemperatur schließen, damit der Schornstein ausreichend Wärme aufnehmen kann.
Mach ich.
- Abgasumleitung des Reinigungsdeckels über den Wärmetauschern ganz öffnen, um den oberen, waagerechten Wärmetauscher zu umgehen.
Den oberen WT nutze ich schon lange nicht mehr 
- Ein Fenster im Aufstellungsraum leicht öffnen, damit auf jeden Fall ausreichend Luft zur Verfügung steht.
Das noch ein guter Tipp. Bringt bis jetzt aber leider nichts.
- Eine Abgastemperatur von über 150°C sollte so auf jeden Fall erreichbar sein.
Das wäre schön.
Bitte bedenke, dass Wallnhöfer aktuell eine Abgastemperatur von 130-160°C für die Modelle angibt. Genau diese Temperaturen sollte man versuchen zu erreichen.
VG
CW