Und hier der Walli von Christoph
Verfasst: 15. Aug 2013, 18:14
Liebe Wallthermfreunde,
zunächst vielen Dank an JAU für die Einrichtung dieses Forums. Ich bin großer Fan des Thread von Holzbock im Haustechnik-Dialog-Forum. Aber wenn man nach etwas sucht, wird es doch sehr unübersichtlich, auch wenn man es schon mal gelesen hatte. Vielleicht ist das hier die Antwort für die Zukunft. Bin leider fotomäßig nicht versiert, deshalb nur Text.
Historie:
Mein Walli, Modell Königsspitze mit Steuerung WAL02, wurde Ende 2011 anstatt eines Baumarkt-Kaminofens im OG meines Hauses installiert. Das Ding war scheiß schwer. Aber dank LkW-Kran einer örtlichen Zimmerei und erfahrenen Freunden stand es nach ein paar Wochen an seinem Platz. Statik vorher berechnet. Seither gingen in zwei Wintern jeweils ca. 12 Ster Fichtenholz durch. Ölverbrauch hat sich von ca. 1200 l auf ca. 150-200 l pro Saison reduziert. Holzverbrauch hat sich nur mäßig von ca. 8 Ster auf ca. 12 Ster erhöht, weil der neue Ofen viel effizienter ist als der vom Baumarkt. Die Ölheizung dient nur noch der Grundheizung, wenn niemand da ist, sowie im Sommer für das Warmwasser (leider noch keine Solarthermie auf dem Dach).
Infos zum Haus:
Altbau in rauher Lage im Fichtelgebirge (Oberfranken), BJ 1900 oder früher, mit Außenwänden (60-70 cm Stärke) aus Granitbruchstein, insgesamt ca. 300 qm Wohn- und Nutzfläche in drei Geschossen. Zusammen mit den dicken Wänden ist das eine riesen Hütte, aber kompakt. Generalsanierung rundum gemäß ENEV 2004 mit 10 cm Vollwärmeschutz, neuen Türen und Fenstern, isoliertem Dach und Fußboden. Alt ist nur noch die Ölheizung von 1991, immerhin schon Niederthemperatur; Heizverteilung: im EG Fussbodenheizung, im OG Heizkreis, im DG bisher nichts. Benötigte Heizleistung lt. Energieausweis: 11,3 kw. Benötigte jährliche Heizleistung inkl. Warmwasser ca. 25000 kw/h. Tatsächlich wegen geringer Nutzung (meist nur 2 Personen) eher weniger. Faktisch heizt das der Walltherm.
Holzbezug:
Ich wohne in einem Walddorf; als einer von wenigen Zuzüglern bin ich fast der einzige im Dorf, der nicht selber Wald hat, typisches Migrantenproblem
Deshalb gab mir der Förster vor ein paar Jahren ein frisch durchgeforstetes Waldstück zum Aufräumen. Mit dem PKW-Anhänger, einer kleinen Motorsäge, guten Kreissäge und einem guten Spalter sowie großem Grundstück zum Lagern mache ich mein Holz daher selbst. War Dorfgespräch wegen des PKW-Anhängers. Noch niemand hatte damit so viel Holz transportiert. Natürlich auch wegen des zugezogenen "Akademikers"
. Aber sonst sind die Leute sehr bereitwillig und schaffen mir schon mal einen überzähligen Baum in den Garten, zum Üben und weil noch Platz im Stadel sei. Letztes Jahr hat mir der Nachbar günstig Papierholz (sog. Schleifholz, frisch geerntet, zwei Meter Länge, 32 Euro pro Ster) angeliefert. Andere können davon wohl nur träumen. Es ist fast immer Fichtenholz. Aber für den Walltherm ist das, wenn es trocken ist, m.E. gut geeignet, weil es heiß verbrennt und es nicht auf die Brenndauer ankommt.
Besonderheiten:
1. Puffer: Bisher mangels Platz (Ölheizung steht im EG an der einzig sinnvollen Stelle) kein Puffer vorhanden. Geplant ist Anschluss an Hackschnitzelheizung des Nachbarn für die Grundheizung des Gebäudes, v.a. wenn niemand da ist. Dann fliegt die Ölheizung raus, und zusätzlich kommt noch eine Solarthermie aufs Dach. Dann natürlich mit Pufferspeicher. Geht aber zurzeit nicht wg. Nachbarn. Er will erst einsteigen, wenn bei ihm der nächste Kessel fällig ist.
Deshalb nach Rücksprache mit Fa. Wallnöfer (warnte vor Überhitzung des Systems, aber meinte, es könnte grundsätzlich funktionieren) vorläufig Anschluss des Walltherm an die alte Ölheizung ohne Puffer. Ölheizung dient als Wärmeverteiler, Fussbodenheizung im wenig genutzten EG dient als Puffer. Wir spielen UVR und schalten von Hand. Das klappt besser als erwartet. Erst wird System inkl. Brauchwasser und OG aufgeheizt. Sobald das System in der Ölheizung zu warm wird (ca. 70°), schalten wir beim nächste Nachlegen mit einem Schalter neben dem Walltherm die Fussbodenheizung im EG zu. Dann kannst Du bei der WAl02 zuschauen (sie hängt neben dem Schalter), wie die Systemwärme bis auf Raumthemperatur runtergeht. Langsam steigt sie dann wieder, aber dann wird es in der Umgebung des Walltherm eh zu warm durch die Abstrahlung.
Das funktioniert aber nur, weil EG nicht kontinuierlich bewohnt ist. Je nach Heizverhalten geht dort die Temperatur bei strengem Frost manchmal auf 15° oder weniger runter. Die Speicherfähigkeit der außen isolierten Granitwände wirkt sich sehr positiv aus. Zu warm ist es unten nie. Wenn zu kalt, muss die Ölheizung ran, aber das kommt selten vor.
Kaminzug:
Der Kamin ist zwar lang genug (ca. 7 m ab Ofeneingang), aber aus Schamotte und hat nur 13 cm Innendurchmesser. Trotz 13 Pa Zug (gemessen durch den Schlotfeger bei laufendem Betrieb) hatte er die typischen Anzeichen von zu geringem Zug:
- Beim Öffnen der Kamintür dringt Rauch ins Zimmer
- Ewig lange Anheizzeit (bis zu 3 Std.) bevor eine stabile Sekundärflamme da ist. Trotz sehr trockenem Fichtenholz.
- Die bekannten Abhilfen (Bypass öffnen, Rücklaufthemperatur auf 70°, Holz sehr fein spalten, wenig auflegen) brauchten nur bedingten Erfolg.
- Deshalb habe ich 2012 ein Saugzuggebläse von Kuzner und Weber aufs Dach montieren lassen (kostete inkl. Schalter und Montage stolze 1400 Euro). Seither schnurrt der Ofen, auch der Bedienungskomfort ist viel besser (kein Rauch mehr im Zimmer, beim Reinigen tritt kein Staub mehr aus). Anheizzeit jetzt ca. 30 Minuten. Nach ca. 2 Stunden schalte ich das Gebläse ab.
- Trotzdem wohl nicht die Leistung, die andere haben. Ofen brennt gut vor sich hin, mit schöner Flamme oben und unten, wie im Film von Erichsen, aber der Brennraum unten kommt, auch mit Gebläse, eher selten ins Glühen. Dafür verbiegt sich bisher nichts, Scheiben nicht erblindet. Nach ca. 25 Ster Durchsatz und viel eingespartem Heizöl. Vielleicht ist es sogar effizienter, wenn der Zug nicht zu hoch ist.
Erfahrungen, Tipps und Tricks:
- Wichtig ist die Installation durch einen erfahrenen Profi aus Eurer Gegend, der Euch auch berät. Der Walltherm "tickt" anders als andere Kaminöfen. Kein Baumarkt-Produkt, das man sich eben mal holen kann. Deshalb finde ich die üblichen Diskussionen: "Wo bekomme ich den Ofen am billigsten" nicht wirklich sinnvoll. Trotzdem ist der Internet-Austausch äußerst sinnvoll, aber kein Ersatz für einen guten Händler/Installateur.
- Man darf die Installationskosten nicht unterschätzen. Bei mir trotz des Provisoriums und einem persönlich befreundeten Installateur mit Firma, der mich bestimmt nicht übers Ohr gehauen hat, bald 2000 Euro (plus Gebläse), und das im preisgünstigen Oberfranken. Entsprechend teuer wird vermutlich auch die endgültige Installation mit Puffer usw. (s. o.). Wenn man kann, ist es sicher besser, alles in einem Zug zu installieren.
- Beim Anheizen und Nachlegen ist es bei mir extrem wichtig, dass das Holz ohne Hohlräume geschichtet wird. Beim Holzmachen habe ich bisher nicht so auf die Länge geachtet (Hauptsache nicht zu lang). Jetzt habe ich mir an der Kreissäge eine Lehre montiert, das bewährt sich gut.
- Beim Raustragen der Asche nach dem Anheizen nehme ich auf dem Rückweg mit der Ascheschaufel trockenes Sägemehl mit und gebe es beim ersten Nachlegen zu. Das beschleunigt das Anheizen. So verwerte ich das anfallende Sägemehl thermisch, es reicht gut übers ganze Jahr.
- Wenn der Ofen richtig heiß ist, frisst er auch klaglos die sonstigen Abfälle vom Holzmachen: Rindenstücke, Äste, kurze Abschnitte, alles was man nach dem Sägen und Spalten zusammenfegt. Auch die "zu kurzen" Stücke (s.o.). Aber es gibt viel Asche, und man sollte sie gleich rausnehmen. Und alles Brenngut muss sehr gut trocken sein.
- Letzten Winter habe ich die Isolierscheiben nachgekauft. Ich denke, jeder sollte sie gleich mitkaufen. Es wird kaum ein Haus geben, wo sie nicht gebraucht werden. Aber: Sie spiegeln, wenn der Ofen aus ist, das Licht von den Fenstern bläulich wie ein alter Fernsehbildschirm. Erst hat es uns extrem gestört, inzwischen nicht mehr.
- Mit den im Handel erwerblichen Aschesaugern (hab extra einen für 80 Euro bei Wallnöfer gekauft) kam ich überhaupt nicht klar. Er ist bei der großen Reinigung immer sofort dicht, macht einen Höllenlärm und versaut, weil er nie richtig funktioniert, die Wohnung und auch mich und die gesamte Umwelt total, spätestens beim ständig nötigen Säubern des Filters. Die sehr wichtige Ofenreinigung wird dadurch unnötig zur Plage. Den Haushaltsstaubsauger zu verwenden, ist wohl auch nicht so gut. Ich habe vom Renovieren einen Kärcher Baustaubsauger, NT 361 mit Selbstreinigung. Wollte ihn eigentlich nicht mit dem Ruß versauen. Aber jetzt nehme ich ihn doch. Geht ganz gut (mit Filtertüte). Bessere Saugleistung und längerer Schlauch, und verstopft auch nicht wegen der Selbsteinigung. Bisher, nach einem Winter, sieht der vorhandene Filter noch ganz manierlich aus. Ein neuer Filter ist jedenfalls billiger als ein neuer Aschesauger.
- Forum: Ich rate jedem, den Walltherm-Thread von Holzbock im Haustechnik-Dialogforum gründlich zu studieren. Ich habe extrem viel dabei gelernt und lerne noch immer dazu. Man muss sich mit diesem Teil schon auseinandersetzen, sonst besser eine Pelletheizung kaufen.
- Aber wenn er dann gut brennt, ist es eine unglaubliche Befriedigung. Fast so, wie einen Garten zu haben. Und das auch noch im Winter...
zunächst vielen Dank an JAU für die Einrichtung dieses Forums. Ich bin großer Fan des Thread von Holzbock im Haustechnik-Dialog-Forum. Aber wenn man nach etwas sucht, wird es doch sehr unübersichtlich, auch wenn man es schon mal gelesen hatte. Vielleicht ist das hier die Antwort für die Zukunft. Bin leider fotomäßig nicht versiert, deshalb nur Text.
Historie:
Mein Walli, Modell Königsspitze mit Steuerung WAL02, wurde Ende 2011 anstatt eines Baumarkt-Kaminofens im OG meines Hauses installiert. Das Ding war scheiß schwer. Aber dank LkW-Kran einer örtlichen Zimmerei und erfahrenen Freunden stand es nach ein paar Wochen an seinem Platz. Statik vorher berechnet. Seither gingen in zwei Wintern jeweils ca. 12 Ster Fichtenholz durch. Ölverbrauch hat sich von ca. 1200 l auf ca. 150-200 l pro Saison reduziert. Holzverbrauch hat sich nur mäßig von ca. 8 Ster auf ca. 12 Ster erhöht, weil der neue Ofen viel effizienter ist als der vom Baumarkt. Die Ölheizung dient nur noch der Grundheizung, wenn niemand da ist, sowie im Sommer für das Warmwasser (leider noch keine Solarthermie auf dem Dach).
Infos zum Haus:
Altbau in rauher Lage im Fichtelgebirge (Oberfranken), BJ 1900 oder früher, mit Außenwänden (60-70 cm Stärke) aus Granitbruchstein, insgesamt ca. 300 qm Wohn- und Nutzfläche in drei Geschossen. Zusammen mit den dicken Wänden ist das eine riesen Hütte, aber kompakt. Generalsanierung rundum gemäß ENEV 2004 mit 10 cm Vollwärmeschutz, neuen Türen und Fenstern, isoliertem Dach und Fußboden. Alt ist nur noch die Ölheizung von 1991, immerhin schon Niederthemperatur; Heizverteilung: im EG Fussbodenheizung, im OG Heizkreis, im DG bisher nichts. Benötigte Heizleistung lt. Energieausweis: 11,3 kw. Benötigte jährliche Heizleistung inkl. Warmwasser ca. 25000 kw/h. Tatsächlich wegen geringer Nutzung (meist nur 2 Personen) eher weniger. Faktisch heizt das der Walltherm.
Holzbezug:
Ich wohne in einem Walddorf; als einer von wenigen Zuzüglern bin ich fast der einzige im Dorf, der nicht selber Wald hat, typisches Migrantenproblem


Besonderheiten:
1. Puffer: Bisher mangels Platz (Ölheizung steht im EG an der einzig sinnvollen Stelle) kein Puffer vorhanden. Geplant ist Anschluss an Hackschnitzelheizung des Nachbarn für die Grundheizung des Gebäudes, v.a. wenn niemand da ist. Dann fliegt die Ölheizung raus, und zusätzlich kommt noch eine Solarthermie aufs Dach. Dann natürlich mit Pufferspeicher. Geht aber zurzeit nicht wg. Nachbarn. Er will erst einsteigen, wenn bei ihm der nächste Kessel fällig ist.
Deshalb nach Rücksprache mit Fa. Wallnöfer (warnte vor Überhitzung des Systems, aber meinte, es könnte grundsätzlich funktionieren) vorläufig Anschluss des Walltherm an die alte Ölheizung ohne Puffer. Ölheizung dient als Wärmeverteiler, Fussbodenheizung im wenig genutzten EG dient als Puffer. Wir spielen UVR und schalten von Hand. Das klappt besser als erwartet. Erst wird System inkl. Brauchwasser und OG aufgeheizt. Sobald das System in der Ölheizung zu warm wird (ca. 70°), schalten wir beim nächste Nachlegen mit einem Schalter neben dem Walltherm die Fussbodenheizung im EG zu. Dann kannst Du bei der WAl02 zuschauen (sie hängt neben dem Schalter), wie die Systemwärme bis auf Raumthemperatur runtergeht. Langsam steigt sie dann wieder, aber dann wird es in der Umgebung des Walltherm eh zu warm durch die Abstrahlung.
Das funktioniert aber nur, weil EG nicht kontinuierlich bewohnt ist. Je nach Heizverhalten geht dort die Temperatur bei strengem Frost manchmal auf 15° oder weniger runter. Die Speicherfähigkeit der außen isolierten Granitwände wirkt sich sehr positiv aus. Zu warm ist es unten nie. Wenn zu kalt, muss die Ölheizung ran, aber das kommt selten vor.
Kaminzug:
Der Kamin ist zwar lang genug (ca. 7 m ab Ofeneingang), aber aus Schamotte und hat nur 13 cm Innendurchmesser. Trotz 13 Pa Zug (gemessen durch den Schlotfeger bei laufendem Betrieb) hatte er die typischen Anzeichen von zu geringem Zug:
- Beim Öffnen der Kamintür dringt Rauch ins Zimmer
- Ewig lange Anheizzeit (bis zu 3 Std.) bevor eine stabile Sekundärflamme da ist. Trotz sehr trockenem Fichtenholz.
- Die bekannten Abhilfen (Bypass öffnen, Rücklaufthemperatur auf 70°, Holz sehr fein spalten, wenig auflegen) brauchten nur bedingten Erfolg.
- Deshalb habe ich 2012 ein Saugzuggebläse von Kuzner und Weber aufs Dach montieren lassen (kostete inkl. Schalter und Montage stolze 1400 Euro). Seither schnurrt der Ofen, auch der Bedienungskomfort ist viel besser (kein Rauch mehr im Zimmer, beim Reinigen tritt kein Staub mehr aus). Anheizzeit jetzt ca. 30 Minuten. Nach ca. 2 Stunden schalte ich das Gebläse ab.
- Trotzdem wohl nicht die Leistung, die andere haben. Ofen brennt gut vor sich hin, mit schöner Flamme oben und unten, wie im Film von Erichsen, aber der Brennraum unten kommt, auch mit Gebläse, eher selten ins Glühen. Dafür verbiegt sich bisher nichts, Scheiben nicht erblindet. Nach ca. 25 Ster Durchsatz und viel eingespartem Heizöl. Vielleicht ist es sogar effizienter, wenn der Zug nicht zu hoch ist.
Erfahrungen, Tipps und Tricks:
- Wichtig ist die Installation durch einen erfahrenen Profi aus Eurer Gegend, der Euch auch berät. Der Walltherm "tickt" anders als andere Kaminöfen. Kein Baumarkt-Produkt, das man sich eben mal holen kann. Deshalb finde ich die üblichen Diskussionen: "Wo bekomme ich den Ofen am billigsten" nicht wirklich sinnvoll. Trotzdem ist der Internet-Austausch äußerst sinnvoll, aber kein Ersatz für einen guten Händler/Installateur.
- Man darf die Installationskosten nicht unterschätzen. Bei mir trotz des Provisoriums und einem persönlich befreundeten Installateur mit Firma, der mich bestimmt nicht übers Ohr gehauen hat, bald 2000 Euro (plus Gebläse), und das im preisgünstigen Oberfranken. Entsprechend teuer wird vermutlich auch die endgültige Installation mit Puffer usw. (s. o.). Wenn man kann, ist es sicher besser, alles in einem Zug zu installieren.
- Beim Anheizen und Nachlegen ist es bei mir extrem wichtig, dass das Holz ohne Hohlräume geschichtet wird. Beim Holzmachen habe ich bisher nicht so auf die Länge geachtet (Hauptsache nicht zu lang). Jetzt habe ich mir an der Kreissäge eine Lehre montiert, das bewährt sich gut.
- Beim Raustragen der Asche nach dem Anheizen nehme ich auf dem Rückweg mit der Ascheschaufel trockenes Sägemehl mit und gebe es beim ersten Nachlegen zu. Das beschleunigt das Anheizen. So verwerte ich das anfallende Sägemehl thermisch, es reicht gut übers ganze Jahr.
- Wenn der Ofen richtig heiß ist, frisst er auch klaglos die sonstigen Abfälle vom Holzmachen: Rindenstücke, Äste, kurze Abschnitte, alles was man nach dem Sägen und Spalten zusammenfegt. Auch die "zu kurzen" Stücke (s.o.). Aber es gibt viel Asche, und man sollte sie gleich rausnehmen. Und alles Brenngut muss sehr gut trocken sein.
- Letzten Winter habe ich die Isolierscheiben nachgekauft. Ich denke, jeder sollte sie gleich mitkaufen. Es wird kaum ein Haus geben, wo sie nicht gebraucht werden. Aber: Sie spiegeln, wenn der Ofen aus ist, das Licht von den Fenstern bläulich wie ein alter Fernsehbildschirm. Erst hat es uns extrem gestört, inzwischen nicht mehr.
- Mit den im Handel erwerblichen Aschesaugern (hab extra einen für 80 Euro bei Wallnöfer gekauft) kam ich überhaupt nicht klar. Er ist bei der großen Reinigung immer sofort dicht, macht einen Höllenlärm und versaut, weil er nie richtig funktioniert, die Wohnung und auch mich und die gesamte Umwelt total, spätestens beim ständig nötigen Säubern des Filters. Die sehr wichtige Ofenreinigung wird dadurch unnötig zur Plage. Den Haushaltsstaubsauger zu verwenden, ist wohl auch nicht so gut. Ich habe vom Renovieren einen Kärcher Baustaubsauger, NT 361 mit Selbstreinigung. Wollte ihn eigentlich nicht mit dem Ruß versauen. Aber jetzt nehme ich ihn doch. Geht ganz gut (mit Filtertüte). Bessere Saugleistung und längerer Schlauch, und verstopft auch nicht wegen der Selbsteinigung. Bisher, nach einem Winter, sieht der vorhandene Filter noch ganz manierlich aus. Ein neuer Filter ist jedenfalls billiger als ein neuer Aschesauger.
- Forum: Ich rate jedem, den Walltherm-Thread von Holzbock im Haustechnik-Dialogforum gründlich zu studieren. Ich habe extrem viel dabei gelernt und lerne noch immer dazu. Man muss sich mit diesem Teil schon auseinandersetzen, sonst besser eine Pelletheizung kaufen.
- Aber wenn er dann gut brennt, ist es eine unglaubliche Befriedigung. Fast so, wie einen Garten zu haben. Und das auch noch im Winter...