Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Wenn was unklar ist oder nicht so funktioniert wie ihr gern hättet.
SingDong
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Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von SingDong »

Hallo Zusammen,
vor ziemlich genau einem Jahr habe ich einen wasserführenden Vajolet in Betrieb genommen. Geheizt damit bis ca. April. Und seit ca. 8 Wochen ist er wieder im Einsatz. Ich stellte aber nun fest, dass die quadratischen Schamottsteine an der Ofenrückseite eunen ca. 1cm großen Spalt hatten am Stoß, durch den man die Rückwand sah. Um den Spalt zu schließen, baute ich die Steine gem. Anleitung aus und mich traf fast der Schlag.
Sie gingen erstens schon mal gar nicht raus. Zweitens waren sie wie verklebt mit den Wänden, auch die seitlichen, großen Steine. Aber als ich sie draussen hatte, sah ich den Verursacher. Starker Glanzruß und zum Teil mehrere Millimeter dicke und harte Verkokungsreste kleben überall im ganzen Brennraum.
Kurz und knapp: ich verwende den Ofen bestimmungsgemäß der Anleitung nach. Die einzige Abweichung ist, dass mein Holz zum Teil 10-13 Jahre alt ist, zumeist aber Hartholz, das aber noch sehr in Ordnung ist. Ansonsten halte ich wie gesagt die Vorgaben und Empfehlungen der Anleitung ein. Anbei ein paar Bilder. Könnt ihr mir Tipps geben, an was das liegen könnte? Bin für jede Hilfe dankbar.
Dateianhänge
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SingDong
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von SingDong »

Ergänzend:
- Überwiegend Hartholz derzeit
- Ich schüre mit kleinen Scheiten an, ca. 20-30Min, Rauchgastemp. dann circa zw. 100-200 Grad
- Dann Ofen voll, möglichst wenig Zwischenraum
- Dann warten bius ca. 320-350Grad Rauchgas
- Dann Vergasung starten, läuft am Anfang stark, dann lässt es im unteren Brennraum etwas nach, ca. armdicke Flamme, die von oben nach unten zieht
- Wenn nur noch Glut, lege ich ein paar Scheite nach

Drosselklappe (Flügelmutter) steht auf ganz offen, d. h. rechts.
Primärluft und Sekundärluft komplett offen.
Rücklauf-Temperatur bei ca. 67Grad eingestellt.
Vergaser-Betrieb dann relativ konstant bei ca. 120 bis 160 Grad Rauchgastemperatur.
Einzugiger Kamin von Schiedel, Typ "Absolut" , raumseitige Zuluft.

Ich hoffe, ich habe die wichtigsten Details geschrieben.
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JAU
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von JAU »

Hm. Ich hab leider keinen Ansatz was ich dir Raten könnte oder wo der Fehler liegt.


mfg JAU
SingDong
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von SingDong »

Ok. Ich habe ein paar Antworten erhalten und poste sie einfach mal. Vielleicht ist es ja für den Ein oder Anderen von Interesse. Ebenso schildere ich die Maßnahmen, die ich daraus abgeleitet habe.

Vertriebspartner sagt:
Ich soll dfie Freigabetemperatur der Zirkulationspumpe der Rücklaufanhebungsgruppe höher stellen und die Rücklauftemperatur am Thermostat erhöhen. Ich soll kleinere Holzscheite nehmen, max. Faustdick. Den Vergaserbetrieb weiterhin bei ca. 320Grad erst starten.

Schornsteinfeger sagt:
Es ist zu viel Kohlenstoffgas im Brennraum, das entsprechend niederschlägt und den Ruß erzeugt. Dem Ofen fehlt der Sauerstoff für die Menge Holz, die ich nach dem Anheizen zugegeben habe. Also: weniger Holz nehmen, es werden weniger Kohlenstoffgase erzeugt und lieber nochmals nachlegen, aber wieder nur bis ca. zur Hälfte.

Wallnhöfer sagt:
Ich soll mit mehr Holz anschüren als bisher und nicht nur bis 100-200Grad gehen, sondern gleich mit mehr Holz versuchen, auf mind. 250Grad zu kommen. Dann nachlegen und sofort Vergaserbetrieb starten. Auch, wenn Temperatur unter 300Grad. Dadurch kokelt und brennt das nachgelegte Holz nicht an, was es auch nicht soll. Das erzeugt weniger Rauchgase nach oben, bedeutet gleichzeitig Vermeidung von Verrußung.


Was habe ich jetzt gemacht:
Ich habe die Temperatur zum Start der Pumpe um 3Grad erhöht. Zudem schüre ich mit ca. 1/4 bis 1/3 Belegung an. Ziehe dadurch die Temperatur zum Anheizen auf bis ca. 250-275Grad hoch. Dann lege ich nach, bis max. 2/3 Füllhöhe Ofen. Dann starte ich den Vergaserbetrieb. Und lege nach einer gewissen Zeit nochmals nach.

Welche Effekte habe ich festgestellt?
- Vergaserbetrieb läuft sehr stabil an und auch weiter, lässt natürlich mit fortwährender Dauer etwas nach. Gefühlt etwas besser, als vorher.
- Rauchgastemperatur bleibt konstanter und länger bei ca. 140-170Grad als vorher. Vorher war sie irgendwann zw. 120 und 150 Grad.
- Festbrennstoffkesseltemperatur bei ca. 70-73 Grad nach gewisser Betriebsdauer (nicht schon nach 1-2h!!) und damit 3-5 Grad höher als vorher
- Gefühlt kann ich mit gleicher Holzmenge länger Warmwasser erzeugen. Vermutlich aber nicht nur gefühlt. Habe vorher die Zeit nicht gemessen, aber ich traue mich fast wetten, dass es ca. 1-2h mehr sind.

Sdoviel erst mal dazu. Es fehlt jetzt noch mehr Erfahrung. Ofen läuft erst seit 6 Tagen wieder, nachdem ich das Innenleben komplett entfernt habe und die Wände so gut es ging gereinigt habe.

Happy X-mas Euch allen!!
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JAU
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von JAU »

Fragste 3 bekommst du 4 Antworten... :?

Wie hast du den Glanzruß wegbekommen? Reine Ellbogenschmiere oder gibt's ein Hilfsmittel?


mfg JAU
SingDong
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von SingDong »

Die starken Verkrustungen mit der Spachtel. Dann den Ofen ohne Schamottsteine angeheizt, auf +/- 100Grad, dann weiter mit Spachtel und das hartnäckige Zeugs mit professionellen Grillreiniger, nur auf Minimum verdünnt. Die Ofentemperatur sorgte für die entsprechende chemische Reaktion mit dem Reiniger, so dass ich den Edelstahl zu ca. 70% wieder sauber gebracht habe
DaDo
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von DaDo »

Hallo, ich hatte letztes Jahr das gleiche Problem. So viel Glanzruß, dass sich der Schamotte nach innen drückte.
Ich hatte dann mal bei Wallnöfer angerufen und ich wurde sofort auf das Alter meines Holzes angesprochen. Das war wirklich schon älter und mir wurde gesagt, dass wohl mit dem Alter nicht mehr so viel Holzgas entsteht.
Jetzt ist das alte Holz endlich weg und das merkt man sofort an der viel stabileren Vergaserflamme.
Den Glanzruß hab ich mit nem Multitool und einer Edelstahl-Klinge abbekommen. Das waren nur ein Paar Minuten Arbeit und hat wider Erwarten so gut wie garnicht gestaubt.
Oberfranke
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von Oberfranke »

Servus,

Oben schreibst du, dass die Sekundärluft ganz offen ist. Könnte auch daran liegen.
Wenn der Walli richtig läuft, kann man nach paar Tagen von der Flammwand Schlacke abkratzen, bzw. Wenn man Asche unter der Düse liegen lässt, muss die nach spätestens zwei Brenntagen zumimdest einen Klumpen bilden. Falls nicht, läuft er mit zu viel Sekundärluft, was die ganze Verbrennung abkühlt.
Da er ja auch keinen Saugzug hat, hat er nur den Schornsteinzug zur Verfügung, sprich was zu viel an Sekundärluft abgegriffen wird, fehlt dann oben in der Brennkammer.
Anzeichen wäre auch wenn sich der Abbrand recht lang in die Länge zieht.
Stichwort Untere Scheibenspühlung kannst du hier im Forum mal suchen. Daher muss die einstellbare Sekundärluft bei offener Scheibenspühlung je nach Holz so gut wie zu bzw. ganz zu sein.
Dein Walli läuft denke ich mit weit über 13% Restsauerstoff, was dann zu Problemen führt.
SingDong
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von SingDong »

Hm. Guter Hinweis. Danke. Als ich mit dem Hersteller geschrieben habe, habe ich auch mitgeteilt, dass Primär- u. Sekundärluft komplett offen sind. Wurde aber nicht "kritisiert"....
Ich habe auch im unteren Brennraum keine Batzen, sondern ganz lockere Asche, wie Mehl. Dachte, das gehört sich so??
SingDong
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Re: Starker Glanzruß und Verkrustungen / Verkokung

Beitrag von SingDong »

Ich habe die Sekundärluft jetzt mal halb geschlossen. Aber immer noch keine Klumpen in der unteren Brennkammer. Heute nochmals testen.

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