Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

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Matze_WZ
Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von Matze_WZ »

Guten Morgen zusammen,

eine Frage an die kundigen Bastler unter Euch: Ich habe mir eine Schmotte- Platte beschafft, die ich zur angedachten Verwendung noch passend zuschneiden muss. Das wollte ich aus gesundheitlichen Gründen gern mit dem Naßschneider machen. Kann ich die so angepaßte Platte in den Brennraum des Walli einbringen und direkt einen Probelauf machen oder muß die Platte erst bei Umgebungstemperaturen wieder kpl. durchtrocknen, bevor sie schadfrei verwendet werden kann?

Ich arbeite zum ersten Mal mit diesem Material - sorry für die vielleicht „dusselig“ anmutende Frage.

Danke schon mal vorab.
Zuletzt geändert von Matze_WZ am 20. Nov 2019, 07:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Freeliner
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Re: Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von Freeliner »

Moin,

würde sie zumindest einen Tag auf die Heizung/Walli zum Trocknen legen.

Je nachdem wie tief das Wasser eingedrungen ist und dann gasförmig wird, zerbröselt es dir die Platte ;)


Je nach Vorhaben kann auch Vermiculite interessant sein.....Vorteil.....kannste mit "Holzwerkzeug" problemlos bearbeiten.
Matze_WZ
Re: Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von Matze_WZ »

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.
Das hier habe ich vor. Hab gestern mal „Walli allein zu Haus“ simuliert, d. h. ich hab ihn angezündet, eine halbe Ladung im Vergaserbetrieb laufen lassen und dann - bei Bilderbuch- Glutbett - bis unter die Hutkrempe vollgeknallt und nicht mehr angefaßt bis die Glut aus war (nicht nachgestochert, gar nichts). Ist ja nichts anderes, als wenn ich aus dem Haus gehe. Dieser Modus muß ja irgendwie funktionieren, sonst macht’s keinen Sinn.

Was ich bei einem Komplett- Abbrand am Vajolet feststelle ist, daß derjenige Anteil der Primärluft, der dem oberen Brennraum über die Scheibenspülung zugeführt wird, nicht etwa fein säuberlich an der Scheibe entlang nach oben strömt, sondern sobald die Holzscheite kürzer sind (30 cm und kürzer, davon hab ich noch 28 Ster hier rumliegen) stolpert die Primärluft über die „Spüldüse“ (so nenne ich mal den Lufteintritt am unteren Rand der Tür) und begibt sich unmittelbar auf den Weg zum Vergaserblock (sieht man am Strömungsverhalten der Flammen). Und dadurch brennt das Holz im Brennraum nicht sauber von unten nach oben durch, sondern entlang dem Düsenblock von vorn nach hinten. Heißt zweierlei:

1.) Du hast nach kürzester Zeit vorn im direkten Bereich der Scheibe ein mörder Glutbett im ganzen Holzstapel, was die Scheibe aufheizt wie d‘ Sau.
2.) Durch den ungleichen Abbrand (vorn / hinten) kippt die ganze Schose irgendwann , wenn sie zur Hälfte abgebrannt ist, nach vorn gegen die Scheibe.

Beides mag ich nicht haben. Daher der Versuch, die Scheibe zur Hälfte (genau: 25 cm ab Brennraumboden) mit einer Schamotte- Platte zuzustellen, die folgendes tun soll:

1.) Die direkte Stahlungshitze des Glutbetts wenigstens teilweise von der Scheibe fernhalten
2.) Die Spülluft ein wenig mehr als bisher an der Scheibe entlangleiten und dann wenigstens von schräg oben durch das unverbrannte Holz zur Glut leiten
3.) mechanischer und thermischer Schutz der Scheibe gegen „umstürzende Gluttürme“ (falls die nun durch gezielt geleitete Primärluft überhaupt noch entstehen).

Gute Idee oder Denkfehler? Nicht falsch verstehen, ich hechele hier nicht nach Lobhudeleien, aber falls in der ganzen Sache ein brachialer Denkfehler stecken sollte, wäre ich für einen rechtzeitigen Hinweis sehr dankbar.
Zuletzt geändert von Matze_WZ am 20. Nov 2019, 07:44, insgesamt 1-mal geändert.
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JAU
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Re: Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von JAU »

Das könnte in sofern "nach hinten los gehen" weil es ja die Gluthitze ist die den Sott von der Scheibe brennt. Tut der Ofen richtig bleibt die Scheibe sauber.

Bei besonders kurzen Stücken spricht ja auch nix dagegen diese quer rein zu legen. Und das der Stapel im Ofen sich nach vorne neigt hab ich zwar auch, aber an die Türe stößt er nur selten. Also mach ich wohl irgendwas anders beim Laden des Ofens.


mfg JAU
Matze_WZ
Re: Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von Matze_WZ »

OK, das ist nachvollziehbar. Heißt: das „Schlimmste“, was passieren kann ist, daß im Bereich der Schamotte- Blende die Scheibe verrußt? Damit könnte ich sogar bestens leben, da der Anblick der beigefarbenen Schamotte- Blende eh kein besonderes Leckerchen darstellt und ich schon fast fragen wollte, ob man Schamotte schwarz lackieren oder einfärben kann. Wenn die Scheibe sich unten verdunkeln würde, wäre das sozusagen ein angenehmer (optischer) Zusatznutzen.

Aber so richtig nachhaltig und kostspielig was am Ofen ruinieren kann ich doch eigentlich nicht, oder? Die Scheibe kann doch hinterm Stein eigentlich nicht überhitzen, weil sie dauernd durch die Spülluft gekühlt wird, richtig?
Zuletzt geändert von Matze_WZ am 20. Nov 2019, 07:44, insgesamt 3-mal geändert.
Matze_WZ
Re: Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von Matze_WZ »

JAU hat geschrieben: 11. Nov 2019, 11:43
Also mach ich wohl irgendwas anders beim Laden des Ofens.

mfg JAU
.
Davon ist auszugehen. Ich vermute, Du hast 30 oder 33 cm lange Holzscheite. Ich hingegen schlage mich mit 25 cm- Stückchen herum, die vollständig auf dem Düsenstock aufliegen. Die 8 cm breite VA- Blende zwischen Tür und Düsenstock bleibt kpl. frei.

Jetzt fragt sich manch einer „warum solche Mickerstücke“. Weil ich den EDER HW (meine bisherige Allein- Heizquelle) mit Halbmeterscheiten beschickt habe und ich diese nun zur Verwertung im Walli halbieren muß ...
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JAU
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Re: Schamotte- Platten naß schneiden / trocknen lassen oder nicht?

Beitrag von JAU »

Matze_WZ hat geschrieben: 11. Nov 2019, 12:25 Aber so richtig nachhaltig und kostspielig was am Ofen ruinieren kann ich doch eigentlich nicht, oder?
Nö, glaub ich nicht.

Und der Ruß sollte auch wieder langsam weg gehen wenn du mal ohne Schamottblende durchheizt.
Matze_WZ hat geschrieben: 11. Nov 2019, 12:39 Du hast 30 oder 33 cm lange Holzscheite.
30cm.
Matze_WZ hat geschrieben: 11. Nov 2019, 12:39 Die 8 cm breite VA- Blende zwischen Tür und Düsenstock bleibt kpl. frei.
Kann jetzt nicht behaupten das dieses Stück ständig belegt wäre.
Mir macht das hintere Ende nach dem Düsenstock mehr Sorgen. Mit kürzeren Scheiten kann man den Bereich sogar gezielt meiden.


mfg JAU

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