messpflicht

Wenn was unklar ist oder nicht so funktioniert wie ihr gern hättet.
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Freeliner
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Re: messpflicht

Beitrag von Freeliner »

....dann ist das ja zum Glück gut ausgegangen :D

Die Messergebnisse sind ja wirklich ziemlich unterschiedlich :shock:
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JAU
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Re: messpflicht

Beitrag von JAU »

Uff. Zum Glück alles gut. :)

Am Wahrscheinlichsten halte ich (so aus der Ferne) einen Anwendungsfehler des Bezirksschornsteinfegermeister. Die Gerätschaft ist neu, recht empfindlich und der Umgang ungewohnt...


mfg JAU
Oberfranke
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Re: messpflicht

Beitrag von Oberfranke »

Sooo Leute,

ich berichte euch mal von der heutigen Wallimessung.

Vorm Messtag habe ich alles so sauber gemacht wie sonst nie, auch das Ofenrohr demontiert und sauber gemacht.
Es kam eine neue Betondüse rein, bei der ich das Stirnseitige Sekundärluftloch verschlossen habe, sowie je zwei Löcher auf beiden Seiten im Wechsel versetzt. So dass nur noch je Seite zwei Sekundärluftlöcher offen waren.
Auch die untere Scheibenspühlung war wie immer komplett mit Dichtschnur zu.

Habe dann auch noch ein neues Glas unten eingesetzt dass ich auch anständig sehe wie er bei der Messung brennt.

Joa, dann ca. drei Stunden bevor der Schornsteinfeger kam angefeuert und mit Buche den Walli gut auf Temperatur gebracht. Hab vier Buchenstücke die in Summe etwas über 4 kg hatten oben auf dem Walli schonmal vorgewärmt. (Extra saubere gleichmäßige Stücke ohne Rinde)

Messung lief dann so ab dass ich die 4 Stücke auf ein dickes Glutbett aufgelegt habe und er solang sich das geeichte Gerät aufgewärmt hatte schonmal ein Bild mit einem Handgerät gemacht hat. Haben dann im ersten Step schonmal die Abgasdrossel etwas zugemacht weil mit 21 Pa doch ganz ordentlich Zug da war und der CO-Wert noch zu hoch war. Restsauerstoff lag hier noch bei ca. 8%, was für den Wirkungsgrad zwar ganz gut sein mag, aber CO noch zu hoch... also hab ich die Dichtschnur der unteren Scheibenspühlung zur Hälfte mit einer Zange rausgezogen. Restsauerstoff ging auf ca. 10 bis 10,5% hoch und die Werte kamen in einen guten Bereich so dass er sagte das wir das geeichte Messgerät ranhängen, weil das rechnet dann eh auf 13% Restsauerstoff um wodurch man ja etwas mehr CO messen kann.

CO viel dann aber im Lauf der Messung sogar noch.
Endwerte wie folgt:
- Restsauerstoff: 10,3%
- CO gemessen bei den genannten 10,3%: 0,350 g/m³
- CO umgerechnet: 215 ppm
- Staub gemessen: 0,046 g/m³
- Staub umgerechnet: 0,027 g/m³
- Abgastemperatur: 169°C

Sprich der Walli lag wieder deutlich unter den Grenzwerten.
Er sagte aber auch dass es oft einfach Holzsache ist. Er hatte mal nen Kunden der sein Holz wohl vom Truppenübungsplatz hatte... da waren die Werte einfach jenseits von gut und böse. Genauso kanns dir eben passieren dass du einfach Holz hast wo der Feinstaub durch die Decke geht und der Ofen nichts dafür kann. Auch meinte er meistens mit Weichholz bessere Werte zu messen. Sprich falls euer Walli bei der ersten Messung durchfällt, nicht entmutigen lassen. Es liegt sehr wahrscheinlich einfach nur am Feintuning oder am Holz.

Fazit: Sekundärluft konnte ich ihm ja nun leider nur über die untere Scheibenspühlung im laufenden Brand zugeben. Daher wird ein zusätzliches Loch im vorderen Bereich der Betondüse wieder aufgemacht und die Dichtschnur der Scheibenspühlung kommt wieder rein.

Für alle anderen von euch heisst das aber auch, dass komplett offene Scheibenspühlung und komplette Sekundärluft über die Düse ziemlich sicher zu viel ist. ;)

In dem Sinne, hoffe ich konnte weiterhelfen und viel Spaß beim Wallifeintuning :twisted:
freedlf
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Re: messpflicht

Beitrag von freedlf »

Topwerte! Glückwunsch. So wie das lese, lässt dich der Kaminkehrer aber während der Messung am Walli herumstellen, oder?
Bei mir war sobald die Sonde zum einzusteigen im Rohr hing schicht. Also ca. 5 Minuten vor Messbeginn hatte ich das letzte Mal die Möglichkeit etwas zu verändern, danach half nur noch beten...was ja zum Glück genutzt hat.
Oberfranke
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Re: messpflicht

Beitrag von Oberfranke »

Hallo freedlf,

ich beantworte die Frage mal mit "Jein".
Wir haben eben eine vor-ab-Messung mit einem Handgerät gemacht, bevor er das geeichte Gerät ran gehängt hat, welches ja dann über einen gewissen Zeitraum misst. Das geeichte Gerät muss eh erst eine Zeit lang laufen bis es betriebsbereit ist.

Hab mich die letzten Tage gewundert warum ich immer wieder Hohlbrannt hatte und der Walli einfach nicht laufen wollte...
Heute hab ich gemerkt dass hinter meiner Scheibenschutzflammwand das Dichtband von der Scheibenspühlung lag. :roll:
Muss ich wohl ein neues rein machen, das hällt nicht mehr anständig wenn man es einmal rausgezogen hat.
Oberfranke
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Re: messpflicht

Beitrag von Oberfranke »

Der Walli wird bei mir alle zwei Jahre vom Schornsteinfeger gemessen und das will ich dem Forum natürlich nicht vorenthalten.

Die Werte mit Endung -U müssten die relevanten sein. Also keine Angst Leute, selbst mit 8% Restsauerstoff liegt der Walli am Ende unter dem Grenzwert ;)

Abgastemperatur ist hier jetzt nicht zu sehen, die lag bei 163°C.
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gmwt
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Re: messpflicht

Beitrag von gmwt »

Bei mir wird nur die Gastherme gemessen. Ob die tatsächlich meine primäre Wärmequelle ist, sei mal dahingestellt und ist von vielen Faktoren abhängig (mit dem Walli heizen geht halt nur, wenn ich daheim bin, und die Solarthermie hängt natürlich vom Wetter ab), die sich ziemlich zufällig und immer wieder anders ergeben. Natürlich will ich soviel wie möglich per Solar und Walli heizen, mit Gas nur wenn's eben nicht anders geht.

Da er bei mir noch nie gemessen wurde, habe ich aber überhaupt keine Ahnung, wie sauber die Verbrennung ist. Das hat mich bisher nicht gestört, weil ich dachte, wenn der Vergasermodus gut läuft, wird es schon okay sein. Wenn ich aber jetzt in diesem Thread hier lese, was für vergleichsweise kleine Veränderungen die Messwerte bereits komplett kippen lassen, komme ich mir doch irgendwie für dumm verkauft vor. Da gibt man (inkl. Installation) einen fünfstelligen Betrag für ein laut Katalog sehr sauberes System aus, bekommt aber ein derart empfindlich reagierendes, noch dazu ohne jegliche Kontrollmöglichkeit, anhand derer man es überhaupt bewerten könnte. Beschreibungen des Flammenbildes sind ja sehr subjektiv gefärbt und Fotos zu sehr von der Belichtung abhängig - das eigene Feuer mit irgendeinem Sollzustand zu vergleichen ist also ohne teures Messgerät kaum möglich.

Wenn ich jetzt aber den Schornsteinfeger nur aus ökologischem Bewusstsein heraus eine extra Messung machen lasse, habe ich nicht nur Mehrkosten sondern auch noch das Risiko der Stilllegung. Das kann's doch auch nicht sein, oder?

Irgendwie ist das Thema doch extrem unbefriedigend und erinnert mich in fataler Weise an den Dieselskandal, sprich: Abgaswerte, die nur stimmen, während gemessen wird.

Ich will damit niemandem hier an den Karren fahren, aber ärgert Euch das nicht, die Prüfung nur mit solchem Aufwand zu bestehen? Sollte so ein Ofen nicht so konstruiert sein, dass er nur bei echt grober Fehlbedienung die Werte überschreitet, und im normalen Regelbetrieb sie locker einhält?

Und wenn das technisch nicht möglich ist, dann müßte eben zumindest eine vereinfachte Messung im Ofen integriert sein, mit einer roten Lampe, die einem signalisiert, wenn's grob falsch läuft...
wasserrenner
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Re: messpflicht

Beitrag von wasserrenner »

Du hast vollkommen recht,denn das was ein Walltherm kostet,dafür kann man erwarten das der Kaminofen welcher auch immer,nicht nur seine Werte auf dem Prüfstand einhält.
Mit meinem bin ich jetzt im Moment wie er läuft auch zufrieden,jedoch weiß ich auch nicht,ob die Grenzwerte eingehalten werden.
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Freeliner
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Re: messpflicht

Beitrag von Freeliner »

Wichtig hierbei ist halt die Abnahme des Schornis ;)

Wird der Walli als Einzelraumfeuerungsanlage oder als Heizkessel abgenommen.
Bei Ersterem, kein Stress, keine Messung ;)
Bei Heizkesseln ist eine regelmäßige Messung erforderlich.

Ich habe, wie gmwt, noch ne Gastherne....daher ist der Walli bei mir ne Einzelraunfeuerungsanlage ;)
...wobei ich damit die kompletten drei Stockwerke heizen könnte.
„Vorteil“ ist noch, der Walli macht bei mir kein Warmwasser.

Hier kommt es natürlich noch auf den Ermessensspielraum des Bezirksschornis an.

Was die Werte angeht, der Walli ist ein Naturzug ohne Lamdaregelung.
...hier macht der Bediener das Meiste aus ;)

Was glaubt ihr, wenn „normale“ Öfen mal gemessen werden, vorallem „Billig-Baumarktöfen“.
...die Ergebnisse werden sehr interessant 8-)
wasserrenner
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Re: messpflicht

Beitrag von wasserrenner »

Es ist völlig unerheblich was wer mit seinem Walltherm heizt.
Bei soviel Geld was ein Walltherm kostet gehe ich mal nicht von Stangenware aus und kann deshalb sehr wohl erwarten das dieser die gesetzlichen Meßwerte einhält.Außerdem erwarte ich das dieser mit jedem Holz klarkommt.Es kann ja nicht sein die Walltherm Öfen nur mit Buche zu betreiben sind.
Macht er das nicht,das ist er auch nicht besser als die billigen Baumarktöfen.

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